(In freundlicher Zusammenarbeit
mit der Zeitschrift "Partner Hund" entstand dieses
Portrait. Texte von Gudrun Beckmann)
(In courtesy with the magazine "Partner Dog" we present
this portrait. Text by Gudrun Beckmann)
Der Bull Terrier - Ein ewig
missverstandener Clown
the always misunderstood clown
Einer der bekanntesten
Bullterrierzüchter und Richter unserer Zeit, Jack
Mildenhall, schreibt in seinem Buch "Bully for me!":
Es gibt ein paar hundert Hunderassen, einfach nur Hunde,
und es gibt Bullterrier.
Jack Mildenhall, who is a
wellknown breeder and judge mentions about the
Bullterrier in his book "Bully for me!" the following:
There are hundreds of races, just dogs and there are
Bullterriers.
"Isabella vom Kaiserstuhl"
Diese Hunde sind keine Monster.
Nein. Sie sind die verschmustesten, liebevollsten,
menschenfreundlichsten Kraftpakete, die ich je sah. Und
sie tobten mit Kleinkindern durch den Garten, verspielt,
kinderlieb und absolut zuverlässig.
These dogs are no monsters. No! They are the cosiest,
loveliest and most sociable powermachines, I ever saw.
And they frolic in the gardens with toddlers, playful,
filled with filial love and absolutely reliable.
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Eine
mittelalterliche Jagd hierzulande: Damals
ging
man mit großen, schlappohrigen Hunden zur Jagd. Diese
Schlappohr-Riesen waren so hart und rücksichtslos, das
man sie allesamt „Rüden“ nannte. Mit der Erfindung des
Gewehrs wurde die wilde Jagd überflüssig. Und die Jäger
hielten sich freundliche Jagdhunde, die nur noch suchten
und meldeten, aber nicht mehr selbst angriffen.
Da man aber auf die wilde Jagd nicht ganz verzichten
wollte, führte man Ersatzkämpfe ein. Man hetzte
Packrüden auf Bären und Schlachtbullen. Doch die alten
Packer erwiesen sich für diese Art von
„Volksbelustigung“ als viel zu eigenwillig. Sie ließen
sich nicht auf Befehl loshetzen, und sie ließen auf
Befehl auch nicht wieder los. Man kreuzte also die
dickköpfigen Packer mit schneidigen, kleinen Terriern.
Die Bullenbeißer (Bulldogs) entstanden. Den Obrigkeiten
wurden diese blutrünstigen „Spiele des Kleinen Mannes“
bald zuviel.. Sie verboten sie. Doch ohne viel Erfolg.
A hunting scene in the mediavel
ages. In those days big dogs with floppy ears were the
common hunting dogs. These floppy-ear-giants were so
rude and reckless that this kind of dog was called "Rude"
(male dog in German). These kind of dog was also called
"packer". But by invention of firearms this kind of
hunting became unnecessary. And the hunters now used
dogs for trailing and retrieving but not for attacking
anymore.
Because the people did not want to renounce of the "wild
hunt" totally, they started with chasing dogs after
bears and bulls. But the dogs proved themselfs as to
stubborn to chase on order and they resisted to let
loose. So the big dogs were crossed with the agile small
terriers. This was the origin of the Bulldog. But the
authorities didn't like the "bloody" games of the poorer
class. They prohibited it. But only with minor success.
Der „Kleine Mann“ züchtete aus den
Bullenbeißern mit noch mehr Terrierblut die ersten Bull
und Terriers, kleine, kompakte Kampfhunde, die man auf
jedem Hinterhof und in jeder Scheune loshetzen konnte
und die alles angingen, selbst ihre eigenen Artgenossen.
Auf dem Kontinent wurden diese „Wettspiele“ bald
verboten.
Aus den englischen „Kampfhunden“ wurden Schauhunde: Der
Bull Terrier, der Miniature Bull Terrier, der
Staffordshire Bull Terrier. Doch ihre Vergangenheit
tragen diese Hunde immer noch mit sich.
Was ist ein Kampfhund? Ein Kampfhund ist ein Terrier mit
einem bisschen Packerblut. Vom Packer hat er die
Gelassenheit, die Sturheit, die Schmerzunempfindlichkeit
und auch jenen Schalter im Kopf, der von absoluter Ruhe
auf absoluten Angriff schalten kann. Vom Terrier dagegen
hat er den Schneid, die Rauflust, das Temperament und
seine absolute Anhänglichkeit an seinen „Herrn“.
Kampfhunde mussten angriffslustig sein, scharf, ohne
jede Rücksichtnahme auf sich oder andere, ohne jede
Beißhemmung, sonst konnten sie in der Hundekampfarena
nicht überleben. Sie mussten andererseits aber auch
absolut menschenfreundlich sein. Sie mussten sich mitten
im heißesten Kampf von ihrem Herrn greifen und aus der
Pit heben lassen, ohne um sich zu beißen. Sie mussten
scharf, aber – wie das heißt – absolut „führerweich“
sein. Und diese Mischung ist es, die Hunde mit
Kampfhunderbe bis zum heutigen Tag manchmal
problematisch macht.
In der Familie, in ihrem Menschenrudel, sind alle Bull
Terrier die reinsten Engelchen, Clowns und Schmusetiere.
Sie hängen an ihrem Menschen mit vollem Herzen und
ganzer Wucht. Und es ist deshalb auch gar kein Wunder,
dass ihre Menschen sie genauso lieben und überhaupt
nicht verstehen, warum es Leute gibt, denen diese Hunde
unheimlich sind. Auch Fremden gegenüber halten sie mit
ihrer kompakten Menschenfreundlichkeit nicht hinterm
Berg: Wer Streicheleinheiten verspricht, muss sein
versprechen sofort einlösen. Wer das nicht tut wir
großzügig übersehen. Bull Terrier sind
menschenfreundliche Hunde. Allerdings nur dann, wenn sie
in frühester Jugend mit vielen Menschen freundliche
Kontakte hatten. Als Ein-Mann-Hund aufgewachsen, mit
immer nur denselben, wenigen Kontakten nach außen,
neigen sie zu Eifersucht und verlieren dadurch ganz
schnell ihre Menschenfreundlichkeit. Und deshalb ist die
richtige Erziehung, die frühzeitige Gewöhnung an die
Umwelt das Wichtigste bei diesen Hunden. Die Erziehung
ist nicht immer ganz einfach. Bull Terrier sind sich
ihrer kompakten Kraft durchaus bewusst. Aber wenn ihr
Halter genauso stur und konsequent und Bully-verliebt
ist, geht das schon. Den Spruch „einmal ist keinmal“
muss er allerdings vergessen, den kennt sein Bully auch
nicht. Und auf kleine Ringkämpfe und Rangeleien sollte
er sich auch nie einlassen. Es ist besser sein Hund
lernt so was überhaupt nicht.
The "common man" bred out of the Bulldogs by crossing
with more terrier-blood the first Bull and Terrier,
small compact fighting-dogs, which could chased in every
backyard or barn after everything, even the own race. On
the continent were these kind of "games" quickly
prohibited.
This fact changed the English "fight-dog" to the "show-dog".
The Bull Terrier, the miniature BT, the Staffordshire
BT. But they still have their legacy with them.
What is a "fight-dog" ? It is a terrier with a little
part "packer-blood". The "packer" gave him calmness,
stubbornness, the unsensitiveness against pain and that
"switch" in their brain, which let them change rapidly
from absolute calmness to absolute aggression. The
terrier gave him bravery, pugnacity, the temper and the
absloute loyalty to his "master". Fight-dogs had to be
aggressive, regardless to themselfs and to others,
without any hestitation of biting, otherwise they
wouldn't have any chance to survive the fighting-pit.
But on the other hand they had to be so obedient that
their "masters" could grap them in the hottest fight, to
lift them out of the pit. This mixture make these dogs
with "fighting-leagcy" sometimes very difficult.
In their family, in their "pack" all BT are angels,
clowns and "toys". They love "their" humans undefinitaly.
There is no wonder, that these humans love "their" dogs
the same way and cannot understand, why there are people,
who fear the BT. Also to strangers the BT is very
friendly. Everybody who promise fondling has to do it
immediately. Everybody who denies to fondle is quickly
ignored. BT are very friendly to humans, but only if
they are used to friendly contacts with humans from the
early beginning. Raised as "One-man-dog" with only few
social contacts tend to jealousy and loose their
friendlyness rapidly. So this makes it clear, why good
education, the early acclimation to the environment is
the most important duty. The education is sometimes not
that easy. BT have knowledge of their own power. But if
the owner is also as stubborn and filled with love as
the dog, it is not too difficult. Forget the idea that
your BT will do immediatly what you want him to do.
Never, never allow him to win the "status-fights". The
best thing is, that he never learn to love fights.
Der Umgang mit anderen Hunden
dagegen wird immer problematisch bleiben. Bullys
selbstbewusstes „Weg da, jetzt komm ich!“ wird nicht von
allen Hunden gleichermaßen verstanden. Es gibt auch
andere selbstbewusste Hunde. Und es gibt Angstbeißer.
Als Bull Terrier-Halter aber hat man in unserer
Gesellschaft immer die schlechteren Karten und ganz
schnell den Schwarzen Peter in der Hand.
Bull Terrier-Haltung ist nicht einfach. Zum einen
verlangt dieses liebebedürftige Kraft-Paket von
seinem
Halter viel Zuwendung, Erfahrung und auch Kraft. Zum
anderen sind – durch unvernünftige, eitle Leute – alle
Kampfhunde inzwischen in schlechten Ruf gekommen. Und
ein Spaziergang – selbst mit bravstem Bully – wird immer
mit bösen Blicken oder gar mit bösen Worten begleitet.
Trotzdem gehört der Bullterrier seit Jahren zu den
beliebten Rassen. Warum? Weil er ein Hund ist, den nicht
jeder mag. Weil seine Haltung eine Herausforderung ist,
eine Art von Protest gegen das landläufige Hunde-Ideal.
Weil er ein Clown ist, der sein Inneres hinter einer
Maske versteckt, ein ewig missverstandener Hund, aber
ein Hund, der seinen Leuten ganz alleine gehört. Deshalb
hat er so viele Fans. Und deshalb hat er auch so viele
Feinde – vor allem unter anderen Hundehaltern, die mit
ihren Hunden so ungern auf einen Kampfhund treffen.
neverending problem will be the
contact with other dogs. The selfconfident way of being
a BT is not alway unterstood by other dogs. And there is
the problem with nervous fearful dogs. As a BT owner you
are always have the disadvantage and you are always the
"BAD " after an incident.
Owning a BT is not an easy thing. A BT demands a lot of
allowance, experience and a lot of power. On the other
hand the BT has a very bad reputation, because of their
foolish and vain owners. Many walks with BT's are
accompanied by black looks and verbal disputes. But
anyway the BT is one of the most favourite breeds for
years. Why? Maybe because it is a dog, that not
everybody likes. It is a kind of challenge, a protest
against the "ideal"dog. Maybe because he is a clown, who
hide his inmost soul behind a mask, a always
misunderstood dog, but filled with loyalty to his family.
This is the reason, that he has so many fans and this is
also the reason, why he has so many enemies, especially
other dog-owners, who don't like to meet "fight-dogs" at
their walks.
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Der Bull Terrier auf einen Blick
A closer look at the BT
Ursprünglich hatten alle Bull
Terrier Schlappohren, die kupiert wurden. Als aber 1895
das Kupieren in Großbritannien verboten wurde, begangen
die Züchter konsequent auf kurze Stehohren zu züchten.
Seit 1930 haben alle Bullterrier offiziell Stehohren.
Aber Probleme gibt es immer noch vor allem bei den
großen schweren Hunden, die noch viel Lagerhunderbe in
sich haben. Das weiße Fell soll über die Einkreuzung von
English White Terriern in die Rasse gekommen sein, aber
so genau weis man das nicht. Weißes Fell ist keine
Degeneration, wenn der Hund ansonsten gut im Pigment
steht. Aber Vorsicht: Bei Bullterriern kommt oft eine
Art von geschecktem Albinismus vor, die dann mit ein-
oder beidseitiger Taubheit einhergeht. Taubheit ist bei
allen Hunden ein Problem, aber Bull Terrier macht sie
fast unerziehbar (und haltbar). Beim Bullterrier kann
man ein- oder beidseitige Taubheit nur durch einen
Audiometrietest (wird von Tierarzt durchgeführt)
feststellen. Der Ramskopf, das typische Down-Face,
ergibt sich dadurch, dass die Schnauze vom Scheitel bis
zur Nasenspitze eine ungebrochene Linie darstellen soll.
Bullterrier wurde also der Stop weggezüchtet.
Initially all BT had floppy ears,
which were cut-off. But in the year of 1895 docking was
prohibited in Great Britain, so the breeders
consequently bred short standing-ears. Since 1930 all BT
have standing-ears officially. Sometimes there are still
problems with the ears at dogs, whose "long-eared"legacy
is comming trough. The white colored coat could be a
result of crossings with English White Terrier, but it
is not certain. White coating is no degeneration, if the
remaining pigmentation is good. But caution! Sometimes
there is a kind of albinism along with single or double
sided deafness. Deafness is a problem with any race, but
it makes BT almost for certain uneducateable and almost
impossible to own a BT. It is only possible to test
deafness by an audiometry test (made by vetrinarian).
The "ramshead", the typical "down-face", is a result,
that the snout from the top to the nose tip should be a
undeflected line. The "stop" was eleminated by breeding.
"Wonda vom Kaiserstuhl"
1. Sanfter Bogen bis zur Nase
Lang, kräftig ohne grob zu wirken, ist der typische
Bullykopf, der von vorne eiförmig aussieht. Das Profil
verläuft in sanftem Bogen vom Oberkopf bis zur
Nasenspitze und ist frei von Einbuchtungen. Die
Nasenspitze ist leicht nach unten gebogen. Die Augen
sind schmal und schräg gesetzt. Die Ohren sind klein,
dünn und stehen eng beieinander, sie sollten steif
aufrecht getragen werden können.
soft angle to the nose.
Long, tough but not rough a typical BT-head looks oval
from the front. The profile goes in soft angles from the
upper head to the nose tip and has no recess. The nose
tip has a light angle down. The eyes are narrow and
inclined. The ears are small, thin and stay close
together. They should point tight upward.
2. Glanz in vielen Farben
Das Fell ist kurz, glatt, enganliegend, fühlt sich hart
an und hat feinen Glanz. Es kann reinweiß, falbfarben
oder rot, gestromt (mit schwarz) oder gefleckt bzw.
dreifarbig sein.
Gleam in many colors
The coat is short, even, close, feels tough and has a
fine glare. It could be a clean white, pale yellow or
red, multicolored (with black) or spotted/ tricolored.
3. Tiefe Brust und kurzer Rücken
Der Rumpf ist wohlgerundet mit ausgeprägter
Rippenwölbung, wobei das Brustbein näher am Boden als in
der Bauchpartie ist. Der Rücken ist kurz, die
Rückenlinie kräftig, die stark bemuskelten Lenden sind
geringfügig gewölbt. Von vorne sieht der Brustkorb sehr
breit aus.
Low thorax and short back.
The body is well rounded with explicit costal arch, the
sternum closer to the ground as the abdomen. The back is
short, back line tough, the heavy muscles on the loins
are lightly angled. From the front the thorax looks very
wide.
4. Selbstbewusstsein zeigt die
Rute
Die Rute ist kurz, aber unkupiert, sie ist tief
angesetzt und wird auch in Ruhe horizontal getragen. In
Erregung zeigt sie leicht nach oben. An der Wurzel ist
sie dick und kräftig und verjüngt sich allmählich zu
einer dünnen Spitze.
The tail shows selfconfidence
The tail is short, but not docked, is settled in low
position and is also in calmness in horizontal position.
In excitement the tail points a little upward. At the
root the tail is thick and tough and rejuvenate to a
thin tip.
Standard
Zu allgemeinen Erscheinung des Bull Terrier wünscht sich
der Standard einen kräftigen, muskulösen, anatomisch
ausgewogenen und aktiven Körberbau mit lebhaftem,
entschlossenem Gesichtsausdruck.
Als „Gladiator“ unter den Rassen soll er voll Feuer und
Mut sein – unabhängig von der Größe müssen Rüden
rüdenhaftes, Hündinnen weibliche Gepräge haben. Beide
Geschlechter sollen von ausgeglichenem Wesen mit
Bereitschaft zur Unterordnung sein und Menschen
gegenüber besonders freundlich.
In der Bewegung soll der Bullterrier den Boden mit
freien, leichten Schritten und einer für die Rasse
typischen lebhaften Leichtigkeit überwinden.
Die Vorderbeine greifen weit aus, die Hinterläufe
bewegen sich geschmeidig aus der Hüfte, biegen sich
stark in den Gelenken und sorgen so für kräftigen Schub
von hinten.
Im Trab erfolgt die Bewegung parallel, nur in schneller
Bewegung treffen die Pfoten auf einer Mittellinie
zusammen . Es gibt weder Größen- noch Gewichtslimits.
Standard
In the general standard manifestation of a BT there
should be a tough, muscular, anatomically well-balanced
and active body with lively mimic.
As a "gladiator" at the dog-breeds he should be powerful
und brave, independant of the size males should act like
males and females should act like females. Both sexes
should have a balanced character with the willingness
for subordination and be extremly friendly to humans.
In movement the BT should go with loose, easy steps and
in a breed typical for the race typical ease.
The front legs go widely and the rear legs go easy out
of the hip, bend strong in the joints and brings a good
thrust from behind.
While trotting the movement has to be parallel and only
while fast moving the paws hit the same middle-line.
There are no limitations in size or in weight.
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